SPD besucht das Sozialkaufhaus und das HoLM

v.l.n.r. Dr. Philipp Neuhaus, Michael Antenbrink, Moritz Löw, Gisela Stang, Volker Sparmann (Vorsitzender HoLM e.V.), Adolf Kannengießer, Daniela Paul, Harald Schindler, Manuel Schiewe Bild: SPD Kreistagsfraktion Main-Taunus

HOFHEIM – SPD Kreistagsfraktion besuchte bei ihren „Ferienfraktionen“ in diesem August das Sozialkaufhaus „Tisch und Teller“ der Diakonie in Flörsheim und das House of Logistics and Mobility (HoLM) am Frankfurter Flughafen und nimmt konkrete Anliegen mit in den Kreistag – „Ein erstaunliches Angebot und nicht nur für Menschen mit wenig Geld interessant“, zeigt sich der Vorsitzende Dr. Philipp Neuhaus beim Besuch seiner Kreistagsfraktion im Sozialkaufhaus „Tisch und Teller“ der Diakonie in Flörsheim beeindruckt. Die dort präsentierten Haushaltsgegenstände und Möbel stammen von Spenden aus der ganzen Region und werden von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Projekts – darunter vielen ehemaligen Langzeitarbeitslosen – für den Verkauf hergerichtet. Was an die Kunden geht, wird vorher sorgfältig geprüft und für gut befunden. Nicht selten sind kleine Schätzchen dabei, die in den nun 10 Jahren des Bestehens eine erstaunlich breite Klientel anlockten. Unter den bislang 50.000 Kunden sind Seniorinnen und Senioren, die gerne auch einfach nur zum Schauen kommen, Geflüchtete, die ihren gesamten Hausrat zurücklassen mussten, und häufig auch junge Menschen, die ihre erste Wohnung ausstatten. Selbst so mancher „Hipster“ wühlt sich durch das kleine, aber feine Schallplattenangebot.

Gleichwohl stehen natürlich einkommensschwache Menschen im Vordergrund. Sie erhalten mit einer Kundenkarte Preisnachlässe auf die angebotenen Waren. „Was das Sozialkaufhaus hier leistet, ist ein wichtiger und nun über Jahre etablierter Baustein des sozialen Netzes in unserem Kreis. Und das, ohne sofort nach Sozialleistung auszusehen“, findet Gerd Elzenheimer, Vorsitzender des Kreissozialausschusses. Auch die Leistungen für den Arbeitsmarkt könnten sich sehen lassen, zahlreiche Teilnehmer aus Maßnahmen der Arbeitsagentur konnten hier die ersten Schritte zurück in den normalen Arbeitsmarkt gehen. Ein erfolgreiches Projekt also, das aber Geld kostet. Einen sechsstelligen Betrag muss das Diakonische Werk Main-Taunus als Betreiber derzeit jährlich zuschießen. „Auf Dauer geht das nicht“, sorgt sich Dr. Neuhaus, „schon in den letztjährigen Haushaltsberatungen haben wir den Antrag gestellt, dass der Main-Taunus-Kreis das Sozialkaufhaus finanziell unterstützt.“ Das wurde von der Mehrheit der Kreiskoalition aus CDU, FDP und Grünen abgelehnt. Die SPD aber will den Erhalt des Sozialkaufhauses langfristig sichern und kündigt bereits an, sich erneut für eine fortlaufende Unterstützung des Kreises einzusetzen.

Ein weiterer Besuch führte die Sozialdemokraten in das House of Logistics and Mobility in den Gateway Gardens am Frankfurter Flughafen. In dem weitläufigen Gebäude will der Trägerverein HoLM e.V. Forschung, Wirtschaft und öffentliche Träger zu den Themen Mobilität und Logistik vernetzen, Denkanstöße liefern und Zukunftsprojekte insbesondere zusammen mit Startups entwickeln, wie der Vorsitzende Volker Sparmann, ehemaliger Geschäftsführer und Mitbegründer des RMV, erläuterte. Im hauseigenen „ÖPNV-Lab“ wurde über die Regionaltangente West und einen möglichen S-Bahn-Haltepunkt an der Wallauer Spange gesprochen. „Bei einem Großprojekt wie der Regionaltangente gibt es natürlich immer wieder Knackpunkte, die kluge Lösungen erfordern“, stellt Dr. Neuhaus angesichts des vorgestellten Entwicklungsfortschritts fest, „Wir denken, dieses Langzeitprojekt ist jetzt auf einem sehr guten Weg. Wenn dann erstmal die Schienen liegen und der Betrieb anläuft, wird das neue Angebot mit vielen neuen Verbindungen auch im Vordertaunus die Menschen überzeugen und ein Meilenstein für die Entlastung des Verkehrs im Ballungsgebiet sein.“ Eine Entlastung könnte auch ein S-Bahn-Haltepunkt an der geplanten Wallauer Spange – also die Anbindung der Bahnstrecke Wiesbaden-Breckenheim an die ICE-Schnellfahrstrecke Frankfurt-Köln nach Süden – bringen. Ein großer Park + Ride-Parkplatz könnte dort zahlreiche Pendler von der chronisch überlasteten Autobahn 66 nehmen. Auch für Hofheim-Wallau wäre ein zusätzlicher ÖPNV-Anschluss attraktiv. „Das ist definitiv ein Projekt, das wir unterstützen. Wir werden uns dafür stark machen, dass der Main-Taunus-Kreis die Realisierung mitträgt und gemeinsam mit den benachbarten Anliegern eine gute Lösung findet“, kündigt Dr. Neuhaus an.