Lieber Herr Braun, lieber Gewerbeverein

wir haben uns über Ihr Interesse an der Kommunalpolitik im Vorfeld der Kommunalwahl sehr gefreut – zuerst einmal. Dann haben wir uns allerdings gefragt, wie um alles in der Welt wir Ihre 21 Fragen mit der gebotenen Sorgfalt wirklich fundiert beantworten können. Fragen wie „skizzieren Sie Ihre Vorstellungen für die konkrete Entwicklung Bad Sodens bis 2030“ brauchen zur Beantwortung doch ein wenig mehr Raum. Und wir befürchten, die BSZ wird keine 4 Seiten ihrer nächsten Ausgabe frei räumen, damit wir unsere Vorstellungen, Ziele und konkreten Pläne bis 2030 allein bei den für uns wichtigsten Themen „Wohnraum, Zusammenhalt, Nachhaltigkeit und Digitalisierung“ erläutern können.

Deshalb – lassen Sie uns einen Termin für eine (Online-) Veranstaltung vereinbaren, in der wir Ihnen, Ihren Mitgliedern und der interessierten Öffentlichkeit alle diese Fragen umfassend beant­worten.

Damit diese Antwort inhaltlich aber nicht völlig unbefriedigend bleibt, lassen Sie uns einen Teilaspekt einer Ihrer Fragen aufgreifen. Es ist sicher zu früh, um abschließend Lehren aus der Corona Krise zu ziehen. Klar ist aber, die Krise hat den Trend zum Online Handel nochmal verstärkt. Viele,  die jetzt zum ersten Mal online einkaufen, werden das auch in Zukunft tun und das ist sicher eine zusätzliche Herausforderung für unseren lokalen Handel. Wir als SPD wollen die Digitalisierung in der Stadt vorantreiben. Wir denken dabei eigentlich vor allem daran, dass Behördengänge wegfallen können, weil man vieles auch im Netz erledigen kann. Und wir stellen uns vor, zur Erhöhung der Attraktivität der Innenstadt durch eine freie WLAN Infrastruktur beizutragen. Wir würden uns aber auch darüber freuen, wenn der Gewerbeverein seine Bemühungen um eine attraktive Einzelhandels­landschaft in Bad Soden in den digitalen Raum ausweiten würde. Wir unterstützen die „Kauf Lokal“ Bemühungen und finden, dass die sich nicht im Aufhängen von Bannern und Schalten von Werbeanzeigen in der BSZ erschöpfen dürfen. Eine Strategie, wie Kaufkraft in der Stadt gehalten wird und nicht weiter zu Amazon und Zalando abwandert, tut Not. Wir haben Ideen in unserm Programm wie z.B. den Aufbau einer lokalen Online Shopping Aggregationsplatt­form, die der  Gewerbeverein vorantreiben könnte und auf der Bad Sodener Geschäfte ihre Angebote gebündelt präsentieren, oder die Gründung eines lokalen Lieferservices, der Vor-Ort Online Bestellungen bei Bad Sodener Geschäften nach Hause liefert. Ansätze gibt es viele. Wenn der Gewerbeverein loslegt, unterstützen wir ihn gerne. Aber lassen Sie uns auch das auf einer gemeinsamen Veranstaltung diskutieren.

Viele Grüße, Ihre SPD Bad Soden.