Bei der Digitalisierung hinkt Bad Soden weit hinterher, sagte Jan Willemsen, der den Diskussionsabend der SPD am 9. Februar moderierte. Willemsen ist im Hauptberuf IT-Spezialist bei einer Großbank und Kenner der Materie. Als Spitzenkandidat will Willemsen die Digitalisierung der Stadtverwaltung in Richtung E-Government weiter vorantreiben. Nach seiner Überzeugung muss die Stadt dringend aufholen, wenn sie für Privatleute und Gewerbetreibende attraktiv bleiben will. „Wir als SPD wollen Bad Soden zur Smart City machen. Als eine der Voraussetzungen dafür setzen wir uns für ein leistungsstarkes, kostenloses WLAN in allen öffentlichen Gebäuden und der Innenstadt ein“, sagte Willemsen.
Nach dem Vorbild anderer Städte ist es sinnvoll, eine gemeinsame Verkaufsplattform der Bad Sodener Geschäfte für Produkte und Dienstleistungen aufzubauen. So könnten zum Beispiel Bücher, Kleidung, Schreibwaren, Elektronik und viele andere Artikel auch bei Bad Sodener Händlern online bestellt und ganz wichtig auch umweltschonend mit Lastenfahrrädern ausgeliefert werden. Für den Sodener Unternehmer Timo Schwinn, der an dem Thema seit längerem arbeitet und sein Konzept erläuterte, ist ein lokaler Online-Auftritt eine sinnvolle Ergänzung zum Ladengeschäft für viele Bad Sodener Einzelhändler.
Familien und Schulen technisch unterstützen
Steven Lux forderte mehr Unterstützung für Familien, deren Kinder im Distanzunterricht sind und die sich keine Endgeräte wie Laptops leisten können. Der Sozialpolitiker Gerd Elzenheimer, der die SPD nicht nur im Bad Sodener Stadtparlament, sondern auch im Kreistag vertritt, sieht die Notwendigkeit einer besseren Unterstützung der Schulen durch IT-Fachleute. „Es geht nicht an, dass die Schüler und Lehrer mit den wachsenden technischen Anforderungen allein gelassen werden.“
Christian Spangenberg lobte das Angebot des Jugendcafés Bad Soden, das Jugendlichen im Lockdown die Möglichkeit der Computernutzung für Prüfungsvorbereitungen angeboten hat. Ideen wie diese müssten noch mehr von der Stadtverwaltung unterstützt werden. Die Digitalisierung bietet nach Ansicht des Diskussionsteilnehmers Andreas Halberstadt mehr Chancen für die Beteiligung von Bürgern an politischen Entscheidungsprozessen. So könnte man bei Bürgerversammlungen künftig die Teilnahme online ermöglichen. Auch über hybride Veranstaltungen, die teils physisch, teils online stattfinden, müsse man nachdenken.
Die Resonanz am Onlineabend zeigte ein reges Interesse der Bürger an dem Thema Digitalisierung. „Wir als SPD reden nicht nur über Digitalisierung, wir machen sie bereits“, erklärte Katja Krämer, die zum ersten Mal für das Stadtparlament kandidiert und sich um die Sozialen Medien des Ortsvereins kümmert. „Unsere politische Arbeit läuft viel über die Online-Vernetzung und auch im Wahlkampf nutzen wir intensiv das Internet.“
Onlineabend zum Thema Wohnen
Willemsen wies auf den nächsten Themenabend der SPD hin: Am 23. Februar um 20 Uhr geht es um das Thema Wohnen. „Nirgendwo in Hessen sind die Mieten höher und unbezahlbarer als bei uns in Bad Soden. Das wollen und müssen wir ändern.“ An der Live-Veranstaltung im Internet können alle interessierten Bürger teilnehmen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Hier geht’s zum Link für die Veranstaltung: https://www.spd-bad-soden.de/mehr-wagen/