Pressemitteilung | L3011: Problembewusstsein bislang leider Einbahnstraße

Bernhard Köppler

Wird wirklich alles versucht, um die drohende, vermutlich einjährige Vollsperrung wegen Baumaßnahmen an der Landesstraße 3011 im Bereich der „Klärwerkskurve“ in Hofheim-Lorsbach zu verhindern? Die SPD fordert von den Verantwortlichen pragmatische Lösungen und besteht auf einer nochmaligen dringlichen Überprüfung aller alternativen Optionen.

„Für die Betroffenen vor Ort wäre die lange Vollsperrung der einzigen Durchgangsstraße eine absolute Katastrophe. Besonders für Pendler*innen, aber auch die Anwohner*innen entlang der Ausweichrouten bedeutet das ganz erhebliche Belastungen, von der Klimaschädlichkeit von Millionen unnötig gefahrener Kilometer ganz zu schweigen. Und für die Gewerbetreibenden aus Lorsbach geht es nicht selten gar um die Existenz“, stellt Bernhard Köppler, Stadtrat von Hofheim und Mitglied der SPD-Kreistagsfraktion Main-Taunus, fest, „Wir sehen angesichts dieser immensen Sorgen der Betroffenen weiterhin viel zu wenig Problembewusstsein und Bereitschaft zu pragmatischen Lösungen bei den Verantwortlichen, allen voran im hessischen Verkehrsministerium, das für den Bauträger Hessen Mobil zuständig ist.“
Verschiedene Alternativen zur Vollsperrung stehen im Raum, alle würden bislang im Verfahrensgang mit teils kleinteiligen Einwänden und zweifelhaften Entscheidungen blockiert, insbesondere stünden sich hessisches Verkehrs- und Umweltministerium gegenseitig im Weg, beide unter grüner Führung. „Wir fordern alle Beteiligten auf, nicht einzig den eigenen Zuständigkeitsbereich zu betrachten und kompromisslos auf eigenen Vorstellungen zu beharren. Es kann nicht sein, dass jetzt einfach mit den Achseln gezuckt und gesagt wird: geht halt nicht anders“, so Köppler weiter.
Angesichts der erheblichen Sorgen und des großen Unmuts verwundere es auch, wie sich die CDU vor Ort von den beiden von Bündnis 90/Die Grünen geführten Landesministerien geradezu vorführen lasse. In dem Zusammenhang sei auch bei seinen Koalitionskolleg*innen schon in der letzten Kreistagssitzung der Redebeitrag von Albrecht Kündiger nicht gut angekommen, der sein Augenmerk kaum auf die Sorgen der Bürgerinnen und Bürger richtete, vielmehr die Gelegenheit nutzte, um mit Inbrunst für seinen grünen Parteifreund Tarek Al-Wazir in die Bresche zu springen. „Wenn hier innerhalb des schwarz-grünen Lagers auf offener Bühne ein Schwarzer Peter-Spiel um die Verantwortung stattfindet, vermissen wir aber auch eine klare Linie des hauptamtlichen Kreisausschusses“, zeigt sich der SPD-Fraktionsvorsitzende Dr. Philipp Neuhaus verwundert, „stattdessen werden überraschend öffentlich Bruchlinien in der Kreiskoalition vorgeführt, ohne eine Lösung für die Bürgerinnen und Bürger aufzuzeigen.“
„Eins steht für uns fest: Die Vollsperrung darf so nicht kommen“, erklärt Köppler deutlich, „wir fordern deshalb eine konstruktive und problembewusste neue Bewertung der auf dem Tisch liegenden Alternativlösungen, um eine Sperrung zu vermeiden oder zumindest erheblich zu verkürzen.“ Dazu habe sich die SPD dem detaillierten Fragenkatalog von Die Linke und den Freien Wählern für die nächste Sitzung des MTK-Verkehrsausschusses am 12. Oktober angeschlossen, um unter anderem die örtlichen Möglichkeiten zur Umfahrung über den Reiterhof, die temporäre Mühlgraben-Verrohrung sowie verschiedene Beschleunigungen beim Baubetrieb oder zumindest eine einspurige Verkehrsführung mit Ampelanlage zu prüfen. Um dem Anliegen weiteren Nachdruck zu verleihen, unterstützt die SPD den breiten gesellschaftlichen Zusammenschluss gegen die Vollsperrung und ruft zur Beteiligung an der Onlinepetition des Aktionsbündnisses L3011 des Ortsbeirates Lorsbach auf.