Mit großer Sorge Blicken die Lorsbacherinnen und Lorsbacher auf die nahende Vollsperrung der Landestraße L3011, die ihren Ort nach heutigem Stand ab März des kommenden Jahres für mindestens zwölf Monate zur Sackgasse machen wird. Obwohl viele Fragen offen sind, zwischen den Bürgermeistern der betroffenen Kommunen offen Uneinigkeit herrscht und die Rolle von Hessen Mobil und dem zuständigen Landesmister Al-Wazir umstritten ist, wird eine klare Haltung der hauptamtlichen Kreisspitze im Main-Taunus-Kreis vermisst.
„Die Lorsbacherinnen und Lorsbacher blicken bange auf die angeblich unvermeidliche Vollsperrung und im Kreistag zoffen sich auf offener Bühne der CDU-Bürgermeister von Hofheim und der grüne Bürgermeister von Kelkheim, beide Koalitionspartner in der Kreiskoalition aus CDU, FDP und Grünen, über die Verantwortung für das Desaster“, schildert Michael Antenbrink, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Kreistagsfraktion Main-Taunus die aktuelle Lage, „und die hauptamtliche Kreisspitze schaut den Entwicklungen wortlos zu, als ginge sie dies alles nichts an. Wir erwarten, dass die politisch Verantwortlichen, insbesondere Landrat Michael Cyriax (CDU), Umweltdezernentin Madlen Overdick (Grüne) und Verkehrsdezernent Johannes Baron (FDP) für den Main-Taunus-Kreis klar Stellung beziehen!“ Denn viele der aktuell noch offenen Fragen fallen auch direkt in den Verantwortungsbereich des Main-Taunus-Kreises, ganz davon abgesehen, dass diese Teilnahmslosigkeit in Lorsbach mit großem Befremden aufgenommen wird. Geradezu lachhaft sei besonders die Posse um die angeblich auf dem Postweg verschwundene Stellungnahme der Stadt Hofheim und das Desinteresse von Hessen Mobil an derselbigen. Deshalb stellt die SPD nun eine Anfrage an den Kreisausschuss, um für zahlreiche Punkte klare Auskünfte des Kreisausschusses zu erhalten, mit denen die weitere politische Bearbeitung des Themenkomplexes fortgesetzt werden kann. „Wir interpretieren das Schweigen der Kreisspitze als Stillhalteabkommen zwischen den Koalitionären, denen natürlich die politische Brisanz des Themas besonders im kommenden Wahljahr wohl bewusst ist“, so Antenbrink weiter, „im Schwarzer-Peter-Spiel um Versäumnisse zwischen dem CDU-geführten Hofheimer Rathaus auf der einen und dem zuständigen grünen Landesminister Al-Wazir mit seinem örtlichen Apologeten Kündiger auf der anderen drohen ansonsten weitreichende politische Schäden. Dies ist aber kein zulässiger Grund für das passive und bildlich achselzuckende Vorgehen der politisch Verantwortlichen im MTK und so leicht werden wir sie nicht aus der Verantwortung lassen.“