Christoph Degen, der Generalsekretär der hessischen SPD, nahm in seiner Funktion als Bildungspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion teil. Der frühere Förderschullehrer und jetzige Landtagsabgeordnete berichtete von den aktuellen Problemen der hessischen Bildungssituation wie Personalmangel sowie schlechter Ausstattung und nannte Forderungen und Pläne seiner Partei wie die Abschaffung der Kitagebühren. Für die betroffenen Eltern nahm Nikolaj von Schlotheim Stellung. Schlotheim ist Vorstandsmitglied der Landesarbeitsgemeinschaft KitaEltern Hessen e.V., und ermunterte alle Eltern, ihre Interessen wahrzunehmen und sich hierfür auch zu organisieren.
„Eltern in Bad Soden berichten uns derzeit von einer Reihe aktueller Probleme in der Betreuung. Es gibt Kinder, die keinen Platz im Kindergarten bekommen haben und bis Sommer warten müssen“, sagte Martina Helmerich. „Wegen Personalengpässen kommt es auch immer wieder kurzfristig zu Schließungen von Gruppen. Die Eltern müssen dann adhoc für Alternativen sorgen. Es gibt hier dringenden Verbesserungsbedarf.“ Die Bürgermeisterkandidatin möchte deshalb den Kontakt zur Elternschaft auf ein breiteres Fundament stellen.
„Um die anstehenden Probleme besser in den Griff zu bekommen, möchte ich einen Stadtelternbeirat einrichten, in dem die Eltern aller Kitas dieser Stadt vertreten sind.“ Helmerich möchte auch als Vermittlerin die Zusammenarbeit zwischen Kommune, Kreis und Land zugunsten aller Betroffenen verbessern und als Bürgermeisterin und Kreistagsabgeordnete hierzu beitragen. Da passte es gut, dass auch die SPD-Landratskandidatin Özlem Bumin anwesend war, die sich beruflich um Jugendliche bei der Ausbildungssuche kümmert. Die Landratswahl für den Main-Taunus-Kreis findet am selben Tag wie die Bad Sodener Bürgermeisterwahl am 4. Juni statt.
Unter der Gesprächsleitung der Schwalbacher Journalistin Dr. Claudia Ludwig entwickelte sich eine lebhafte und detaillierte Diskussion. Eltern, Großeltern und Beschäftigte verschiedener Einrichtungen rund um Bildung und Betreuung für Kinder aller Altersstufen beteiligten sich rege, stellten Fragen und gaben Anregungen und Forderungen weiter. Nach mehr als zwei Stunden waren sich die Beteiligten einig, dass das Thema in einer Folgeveranstaltung weiterbehandelt werden soll.